Notbetreuung in den Schulen durch FSJler*innen
Zu Beginn ihres Freiwilligen Sozialen Jahres im Bereich Ganztagsschule haben sich Lisa und Jule den Verlauf ihres Freiwilligendienstes sicher anders vorgestellt. Mit der Schließung der Schulen im März wurden sie in der Notbetreuung eingesetzt – und damit zu einer noch wichtigeren Stütze der pandemiegeplagten Gesellschaft.
Die 19jährige Lisa absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zurzeit an der Robert-Schuman-Schule in Frankenthal, wo sie „in der Notbetreuung mit einem Schüler Unterrichtsinhalte üben und wiederholen“ konnte und darin trotz Corona auch einen Gewinn sieht: „Die Einzelbetreuung ist eine Chance für ihn, Defizite nachzuholen.“ Darüber hinaus kümmerte sich die Freiwillige als Backup um den reibungslosen Ablauf im Sekretariat und half bei der Umsetzung des mündlichen Abiturs. Die Rückmeldungen der Lehrer*innen, dass sie eine große Hilfe ist, stellen eine tolle Wertschätzung ihrer Arbeit dar – eine Arbeit, die gerade in dieser Zeit so wichtig ist.
Zu ihren grundlegenden Aufgaben im FSJ gehörten vor Corona u. a. die Unterstützung im Sekretariat, die Pausenaufsicht und die Betreuung von Schüler*innen im Unterricht und in den Nachmittagseinheiten. Diese vielfältigen Aufgaben zeigen auch den anderen Freiwilligen im FSJ Ganztagsschule die Arbeit auf der anderen Pultseite und geben ihnen so die Möglichkeit, für sich zu entscheiden, ob der Lehrer*innenberuf eine Option für sie sein kann.
Auch Jule hat sich für das FSJ, in ihrem Fall an der Egbert-Grundschule Trier, entschieden, weil sie sicher sein wollte, dass die Grundschulpädagogik wirklich ihr Berufswunsch ist. Auch sie ist nun in der Notbetreuung eingesetzt. Sie hat dabei auch ganz praktische Fragen zu klären, z. B.: Bei welchem Spiel sind die Abstandsregeln gewährleistet? „Am besten funktioniert Tischtennis“, sagt Jule. Falls das gerade nicht geht, beaufsichtigt sie die alleine spielenden Kinder und muss sie hin und wieder auf die Hygiene- und Abstandsregeln aufmerksam machen. Sie unterstützt auch die Lehrer*innen, die momentan sehr viel zu tun haben. Die Schüler*innen sind froh, dass Jule auch trotz Corona in der Schule ist – eine Konstante in der Welt, in er sich gerade so viel verändert hat.
Corona hin oder her: Jule würde das FSJ weiterempfehlen. Sie ist sich jetzt sicher und wird Grundschulpädagogik studieren.
„Wer Freude an der Arbeit mit Menschen hat, sich gerne Herausforderungen stellen und neue Fähigkeiten entdecken möchte, ist beim Freiwilligendienst richtig“, so Tülay Arslan von der Servicestelle der LAG Freiwilligendienste Rheinland-Pfalz. „Im Freiwilligendienst können junge Freiwillige im Arbeitsfeld ihrer Wahl soziale Arbeit „live“ erleben und dort erste Erfahrungen sammeln, sich persönlich weiterentwickeln, berufliche Orientierung finden und gleichzeitig für andere Menschen da sein.“
Informationen zu Freiwilligendiensten in Rheinland-Pfalz: www.fsj-rheinlandpfalz.de