Freiwilligendienst in der Erste-Hilfe-Ausbildung

Fragen und Antworten von Milena

Milena, erzähl uns von einem normalen Tag im Freiwilligendienst bei dir

Bei mir gibt es zwei verschiedene Arten von Arbeitstagen. Zum einen Erste-Hilfe-Kurse und zum anderen Bürotage. Bei Erste-Hilfe-Kursen lehre ich Menschen in erste Hilfe. An Bürotagen sorge ich dafür, dass bei Erste-Hilfe-Kursen alles gut vorbereitet ist. Auch wenn das gut getaktet klingt, weiß ich meistens nie, was mich genau an einem Tag erwartet, weshalb es stets abwechslungsreich und aufregend ist.

Was sind die 3 Hauptaufgaben in deinem Freiwilligendienst?

Als erstes natürlich Erste-Hilfe-Kurse zu geben. Als zweites die Organisation der Materialien für die Erste-Hilfe-Kurse. Als drittes generelle Unterstützung meiner Kolleg: innen im Arbeitsalltag.

Warum hast du dich dafür entschieden, einen Freiwilligendienst zu machen?

Ich wollte, nachdem ich mein Abitur gemacht habe, nicht sofort anfangen zu studieren, sondern erstmal Erfahrungen im Arbeitsleben sammeln. Da kam das FSJ bei den Maltesern sehr gelegen, weil ich eben nicht nur einen Arbeitsalltag erfahren darf, sondern zusätzlich erste medizinische Erfahrungen sammle, die mir später bei Medizinstudium zu Gute kommen werden.

Mit welchen Menschen hast du im Freiwilligendienst zu tun?

Gefühlt mit allen Menschen. In Erste-Hilfe-Kursen sitzen Menschen aus unterschiedlichsten Arbeitsverhältnissen (von Wasserwerkangestellten, über Bankangestellte bis hin zu Professoren ist alles dabei) und aus unterschiedlichsten Lebensabschnitten. Durch den Austausch im Kurs bekommt man viele Einblicke, wie es sonst kaum möglich ist.

Was waren Highlights aus deinen Bildungsseminaren?

Die Menschen. Es ist faszinierend, wie Menschen von überall zusammenkommen und sich zusammen neue Inhalte aneignen. Unabhängig von Alter, Herkunft, Vorgeschichte und Erfahrungen findet man irgendwie immer einen gemeinsamen Nenner. Durch die Erste-Hilfe-Kurse und die Seminare zur Ausbilderqualifizierung und die Begleitseminare habe ich nun viele neue Bekanntschaften in ganz Deutschland gemacht.

Was ist bisher dein besonderstes Erlebnis aus dem Freiwilligendienst?

Als ich das erste Mal einen Erste-Hilfe-Kurs ganz alleine gehalten habe, war das schon sehr aufregend. Anfangs war ich etwas skeptisch, weil ich doch sehr viel jünger war als meine Teilnehmer: innen, aber während dem Kurs wurde die Skepsis durch Motivation und gute Laune ersetzt.

Was sagen deine Eltern oder deine Freunde dazu, dass du einen Freiwilligendienst machst?

Meine Eltern finden es gut, dass ich etwas „Anständiges“ mache und lerne, wie es ist zu arbeiten. Meine Freunde finden es auch super, weil sie dann wissen, dass wenigstens eine Person unter ihnen Erste-Hilfe leisten kann, falls es zu einem Notfall kommen sollte.

Warum würdest du einen Freiwilligendienst weiterempfehlen?

Es ist eine tolle Möglichkeit im geschützten Umfeld aus dem Schulalltag in den Arbeitsalltag zu kommen. Grundsätzlich bietet es sich super an zum Zeitüberbrücken, wenn man nicht weiter die Schulbank drücken möchte. Zusätzlich wird mir mein FSJ bei der Anmeldung zum Medizinstudium angerechnet, was echt vorteilhaft ist.

Welche 3 Begriffe stehen für dich für den Freiwilligendienst?

Spaß. Menschen. Erfahrungen.

 

Fragen und Antworten von Frau Gallhuber und Herrn Trog, Anleitungen im Freiwilligendienst:

Warum haben Sie sich dafür entschieden, mit Freiwilligen zu arbeiten?

In einer Gliederung, die schwerpunktmäßig im Ehrenamt verankert ist, gibt es Helfer in jedem Alter. So sind bei uns auch Jugendliche ehrenamtlich aktiv, die über den Schulsanitätsdienst in unsere Sanitätseinheit gewechselt sind. Nach ihrem Schulabschluss wollten sie sich weiter sozial engagieren, bevor sie sich ihrem Studium / ihrer Ausbildung zuwenden. Diesem Wunsch wollten wir gerne nachkommen und haben geprüft, bei welchen Einsatzgebieten / Diensten wir strukturell in der Lage waren, einen Freiwilligen einzusetzen. Dies war schließlich im Bereich der Ausbildung möglich. Die ersten Erfahrungen waren so positiv, dass wir die Arbeit mit Freiwilligen zu einem festen Bestandteil unserer Einrichtung gemacht haben. Mittlerweile haben wir den Freiwilligendienst für alle Interessierte geöffnet und die Freiwilligen sind zu einem festen Bestandteil unseres Teams geworden.

Was machen die Freiwilligen bei Ihnen in der Einrichtung?

Die Freiwilligen unterstützen die Helfenden im Büro und übernehmen auch einzelne Aufgaben im Rahmen der Kursverwaltung. Dabei können Erfahrungen sowohl bei Büroarbeiten bzw. der Büroorganisation als auch mit telefonischem Kundenkontakt gemacht werden.

Welche Aufgaben übernehmen die Freiwilligen in der Einsatzstelle?

Unsere Freiwilligen haben in erster Linie die Aufgabe Menschen in „Erster Hilfe“ zu unterrichten. Sie übernehmen die Erste Hilfe-Aus- und Fortbildungen eigenständig und bereiten sich und die Kurse vor. Sie achten darauf, dass nach dem Kurs das Material auch wieder für den nächsten Kurs einsatzbereit ist. Sie repräsentieren die Arbeit der Malteser sowohl in ihrem Unterricht als auch bei Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit.

Was war Ihr schönstes Erlebnis mit Freiwilligen?

Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie unsere Freiwilligen sich bei ihren Aufgaben und Einsätzen weiterentwickeln: sei es bei kreativen Lösungsmöglichkeiten in ihren Kursen, wenn unvorhergesehene Situationen bewältigt werden müssen, sei bei Aufgaben, die Ihren Ehrgeiz befeuern und sie über sich hinauswachsen.

Bleiben Sie in Kontakt mit den Freiwilligen? Wenn ja, wie?

Dies ist unterschiedlich und hängt häufig davon ab, ob ein Studienplatz in der Nähe oder dieser deutschlandweit / weltweit gefunden wird. Meist bleiben wir über die Erste Hilfe-Ausbildung weiter in Kontakt, da unsere Freiwilligen häufig auch nach Ihrem Freiwilligendienst in der Ausbildung aktiv bleiben.

Wie begleiten Sie Ihre Freiwilligen unterstützend in ihrem Dienst?

Unsere Freiwilligen erhalten eine umfassende medizinische wie pädagogische Ausbildung im Bereich Erste Hilfe, mit der sie befähigt sind, ihre Kurse professionell zu absolvieren. Dazu gehört auch, dass sie nicht nur theoretisch geschult werden, sondern auch die Möglichkeit haben praktische Erfahrungen in einem geschützten Raum zu machen. Sollten zusätzliche Schulungen notwendig werden, sind auch weitere Schulungen möglich. Grundsätzlich erhalten unsere Freiwilligen für alle ihre Aufgaben eine entsprechende Einweisung und werden durch erfahrene Helfende begleitet / unterstützt. Regelmäßige Feedbackgespräche gehören ebenso dazu, damit eventuelle Probleme oder Unzufriedenheiten schnellstmöglich erkannt werden können.

Welche drei Begriffe stehen für Sie für den Freiwilligendienst?

Engagement, Horizonterweiterung, Entwicklungsmöglichkeit

 

Dieses Interview entstand mit einer Freiwilligen, die eingesetzt ist beim Malteser Hilfsdienst e. V.  Weitere Träger, die einen Freiwilligendienst im Bereich Erste – Hilfe/ Rettungsdienst anbieten sind:

ASB Landesverband RLP e. V.

DRK Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.

Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

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