Preisverleihung für Freiwilligendienstleistende

Familienministerin Katharina Binz ehrte am 04.11.2024 gemeinsam mit der Lotto Stiftung und der Landesarbeitsgemeinschaft für die Freiwilligendienste Rheinland-Pfalz im Landesmuseum Mainz junge Menschen, die im Rahmen ihres FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) ein besonderes Projekt umgesetzt haben. Die Preise sind mit jeweils 1.000 € dotiert. Der „Mach was!“-Preis der Lotto-Stiftung für besonderes Engagement in den Freiwilligendiensten wurde 2024 zum zweiten Mal verliehen.

Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration hat als einen der fünf Preise einen Sonderpreis ausgeschrieben. „Der Sonderpreis geht an ein Projekt, das sich der Bekämpfung Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit widmet. Die größten Bedrohungen der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens sind Ideologien, die Menschen ungleiche Wertigkeiten und Rechte zuschreiben. Umso wichtiger ist es, dass sich gerade auch junge Menschen für ein friedliches Miteinander einsetzen. Leonard Frank hat sich als Gewinner unseres Sonderpreises mit den regionalen Ausprägungen der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Mayen beschäftigt und seine Ergebnisse in einem Buch niedergeschrieben. Damit hat er eindrucksvoll gezeigt, wie Aufarbeitung konkret vor Ort erfolgen kann“, erklärt Familienministerin Katharina Binz.

„Die zweite Auflage unseres Preises ‚Mach was!‘ hat erneut deutlich gemacht, wie kreativ und engagiert junge Menschen während ihres Freiwilligendienstes arbeiten“, so Magnus Schneider, Vorstandsvorsitzender der Lotto Rheinland-Pfalz – Stiftung. „Dieser Preis ist auch eine kleine ‚öffentliche‘ Anerkennung für das, was da eher im Verborgenen geleistet wird.“

Zu den Gewinnern und Gewinnerinnen:

Leonard Frank beschäftigte sich während seines FSJ im Eifelmuseum und Eifelarchiv Mayen mit den regionalen Ausprägungen der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Mayen. Auslöser war eine Anfrage von Berufsschülern und die Feststellung, dass eine umfassende Aufarbeitung dessen bisher noch nicht stattgefunden hatte. Aus zunächst zwei Aufsätzen wurde daraus im Laufe des FSJ eine eigene, über 100-seitige Publikation „Das Schicksal der Mayener Juden im Nationalsozialismus“. Leonard Frank erhält den Sonderpreis des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration.

Gizem Tanriver hat während ihres FSJ in der Kath. Kindertagesstätte St. Josef Hillscheid Integrationsarbeit für türkische Kinder geleistet, die Deutsch nicht beherrschen. Sie hat u.a. einen Förderunterricht entwickelt, der diesen Kindern hilft, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Ihr Projekt trug dazu bei, das Sprachverständnis der Kinder zu fördern. Auch hatte sie dank ihrer muttersprachlichen Türkischkenntnisse einen guten Zugang zu den Eltern der Kinder und fungierte nicht nur als Übersetzerin während der Elterngespräche.

Johannes Bähr hat während seines FSJ im Haus der Jugend Wittlich Jugendliche über Vapes (Einweg E-Zigaretten) aufgeklärt und somit Präventionsarbeit geleistet. Neben der Entwicklung eines Flyers und Gesprächen mit Jugendlichen stand auch die umweltgerechte Entsorgung der umweltschädlichen E-Zigaretten in eigens gebauten Boxen im Mittelpunkt. Das Projekt erweiterte sich schnell über das Haus der Jugend hinaus auf Schulen, die Polizei, die Caritas, den Kinderschutzbund und die Stadtbücherei in Wittlich.

Elena Sophia Nelissen hat während ihres FSJ im Landesmuseum Mainz ein Escape-Spiel namens „EXHIBITION – Das verschwundene Aquarell“ entworfen und umgesetzt. In 60 Minuten lösen die Teilnehmenden – als Freizeitaktivität oder zum Teambuilding – Rätsel und lernen dabei in einer interaktiven Schnitzeljagd das Museum kennen. Das Escape-Spiel ist heute noch ein gefragtes Angebot im Landesmuseum.

Caitlin Follo hat während ihres FSJ in der Gedenkstätte KZ-Osthofen als interessierter Fußballfan das Projekt „Fußball im NS und was hat das mit uns zu tun?“ ins Leben gerufen. Kern waren Workshops mit Jugendlichen, um ein Bewusstsein zu schaffen, wie Fußball in der Zeit des Nationalsozialismus politisch missbraucht worden ist. Die Jugendlichen informierten sich dabei über den Stand ihrer Lieblingsvereine im Nationalsozialismus. Außerdem konnten Fußbälle zu verschiedenen Biografien kreativ gestaltet werden.

Weitere Informationen: www.mach-was.org